Die Performance-Künstlerin Maren Strack bewegt sich zwischen Bildhauerei und Tanz. Aus Bewegung, Requisiten und Geräuschen setzt sie Geschichten zusammen, die jedem Zuschauer etwas anderes erzählen. Mit ironischer Theatralik verbindet sie die Genres, frei von jeglichen Berührungsängsten.
Beim Versuch, Maren Stracks Themen einzukreisen, landet man immer wieder bei Begriffen wie „Körperlichkeit“, „Abhängigkeit“ und „Freiheit“. Strack schafft Spannungsverhältnisse zwischen der physischen Präsenz des Tänzerinnen-Körpers und der manipulativen Kraft von Maschinerien und ihrer Mechanismen. Die Frage stellt sich, wer tatsächlich wovon abhängt: Der Körper von der Maschine – oder umgekehrt?
Der Körper steckt in Requisiten, die seine „Natur“ komplett ad absurdum führen. Überdimensionale Kleider aus merkwürdigen Materialien wie Kunstfell, silbernem Latex oder weißen Stoffmassen, die an ein monströses Hochzeitskleid erinnern, machen die Performerin bereits zum Kunstwerk, bevor sie auch nur den kleinen Finger krümmt. Ungewöhnliches Schuhwerk lenkt die Aufmerksamkeit auf die Füße: Wanderschuhe auf Eisenkufen, Pumps mit riesigen Absätzen, begehbare Bürsten etc. verändern jegliche Art von Bewegung, die plötzlich ganz neuen Zwängen (oder Möglichkeiten) unterliegt.
Mit Humor hinterfragt Maren Strack die Bedeutung und die Wahrnehmung von Tanz. Was ist Tanz? Welchen Regeln und Normen unterliegt er? Wo sind die Grenzen – der Schwerkraft, der Logik, des Körpers, der Wahrnehmung? Und wie lassen sie sich aushebeln?